Räuchern im Jahreskreis

Schon als Kind haben Düfte, Kräuter und Feuer auf mich eine magische Anziehung gehabt.

Ich kann mich noch gut an unsere Duftlampen, Räucherstäbchen und Co zu Hause erinnern.
Auch da haben meine Mutter und Großmutter immer ein Ritual mit verpackt oder zu bestimmten Zeiten geräuchert.

Mich hat der Ursprung der Dinge fasziniert.
Deshalb habe ich mich mit der Kultur der nordischen Völker und der Kelten befasst.
Diese lebten in Achtsamkeit mit der Natur und dem natürlichen Jahreskreis.
Sie legten 8 Hochfeste und die Raunächte als Bedeutsame Höhe- und Wendepunkte im Jahr fest.

Nach diesen Traditionen richten sich auch christliche Feiertage aus.
Schon damals halfen diese Feste dem Menschen die Natur wahrzunehmen und im Einklang zu leben. Die tiefe Naturverbundenheit der Kelten war wohl auch dem nordischen rauen Klima geschuldet.
Sie richteten ihr komplettes Leben nach den Sonnen- und Mondzyklen aus.

Ihre Feste waren immer trotz aller intensiver Lebensfreude von tiefem Respekt zur Veränderung der Natur gekennzeichnet.
Die Zeit der Kelten wirft aufgrund ihrer besonderen Lebensweise bis in die heutige Zeit Legenden, Märchen und Geschichten auf.

Genaugenommen sind wir Europäer sogar Nachfahren der keltisch-germanischen Stämme. In unserem Lebenswandel haben wir oft kaum noch ein Gespür für die Wendungen der Jahreszeiten, dieses ging in unserer von der Natur eher losgelösten Zeit leider verloren. Wenn man sich aber mit dem Thema Räuchern im Jahreskreis beschäftigt, kommt eine Verbindung zur Natur und ihrem Rhythmus oft von ganz allein.

Wofür wird und wofür wurde geräuchert?

Die unterschiedlichen Energien der einzelnen Jahreszeiten und –feste lassen sich für persönliche Entwicklungsprozesse gut nutzen. So können wir auch eine gewisse Entschleunigung unseres modernen Lebens erreichen.
Viele Rituale wirken deutlich stressreduzierend und fokussieren uns wieder auf das Wesentliche. Räuchern gehörte in jenen Zeiten einfach zur Kultur:

  • Ob Ahnen geehrt wurden
  • Dämonen vertrieben
  • aus Lebensfreude
  • oder auch aus medizinischen Zwecken

die Wirkung der Pflanzen wurde niemals unterschätzt.

Die Kelten verwendeten für Ihre Räucherungen nur Dinge, die sie selbst sammeln und trocknen konnten, also:

  • Rinden
  • Wurzeln
  • Blätter
  • Blüten
  • Harze und Co.

Eine Räucherung ist ein Moment des Innehaltens und löst uns aus unserem täglichen Trott.
So können wir uns neu mit der Kraft der Natur und der Erde verbinden.


Solche Momente schaffen eine Gedankeninsel, durch die wir leichter neue Energie schöpfen, neue Sichtweisen und Gedanken möglich machen und unser Alltag verliert für einen Moment die Wichtigkeit.
Der Fokus wird auf das Wesentliche gelegt.


Einer der zentralsten Punkte ist sich selbst so anzunehmen, wie man ist.
Nur so gelingt es mit erneuter Kraft und Stärke notwendigen Änderungen entgegenzutreten. Durch Naturrituale verankern wir die jeweils besondere Energie des Jahreskreises bewusst in unserem Leben und nutzen die dadurch gewonnene Kraft.

Die Jahresfeste

Uns sind 8 keltische Jahresfeste bekannt: 4 Sonnen- und 4 Mondfeste.
Das keltische Jahr richtete sich nach Mondphasen, eine keltische Woche war vom Neumond bis Vollmond benannt. Der Wendepunkt in die nächste Phase dauerte dann 3 Tage, vom 14. bis 16. Tag. Neuheidnische Völker haben letztlich den Sonnenkalender hinter die Mondfeste gelegt und so feste Daten zugeordnet.


Nach und nach werden wir hier in weiteren Beiträgen auf die einzelnen Feste eingehen.
Hohe Feiertage der Kelten waren die Sonnenfeste Ostara, Litha, Mabon und Yule, sie rahmten die 4 Mondfeste ein.
Wenn man nun also die Feste auf den heutigen Sonnenkalender überträgt, liegen Beltane und Samhain, sowie Imbolc und Lammas genau gegenüber, und so werden die Feste von vielen wie folgt gefeiert:

  1. Imbolc/Lichtmess – 2. Februar
  2. Ostara/Frühjahrgleiche – 21. März
  3. Beltane – 30. April
  4. Litha/Sommersonnwende – 21. Juni
  5. Lammas/ Erntefeier – 2. August
  6. Mabon/Herbstgleiche – 23. September
  7. Samhain – 31. Oktober
  8. Yule/Wintersonnwende – 21. Dezember

Diese Feste mit ihren verbundenen Bräuchen geben uns allen eine Struktur innerhalb eines Jahres, da sie sich immer wiederholen.
Gewissermaßen ist die jährliche Wiederholung auch auf das Leben zu projizieren.
Zudem wecken sie in uns Erinnerungen an unsere Kindheit oder besondere Erlebnisse an diesen Tagen.

Ostern läutet den Frühling ein.

Sommersonnenwende zeigt, wann die Tage kürzer werden.

Die Wintersonnenwende deutet auf die längeren Tage hin.

Die Raunächte sind zum Innehalten in der Zeit zwischen den Jahren da.

Lichtmess zeigt das Winterende.

Diese Feste sind meist auch in einen christlichen Hintergrund eingebettet. Aber ihr Ursprung ist meist deutlich älter und hat einen teilweise mystischen Hintergrund.


Viele Feste waren bereits in der keltischen Kultur eng verwurzelt.
Bei allen Festen spielen Sonne und Mond eine wichtige Rolle.
Als es noch keinen Kalender und keine Uhren gab, hat man sich an die von Sonne und Mond markierten Zeitpunkten orientiert.


Das wiederum macht deutlich, dass die von uns gefeierten Feste eng mit dem Kreislauf der Natur verbunden sind, auch wenn wir heutzutage damit nicht mehr viel am Hut haben.

Was sind eure Jahreskreisrituale? Gibt es ein Jahreskreisfest welches für euch eine besondere Bedeutung spielt?

Berichtet uns doch davon!

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